(Kinder-)Spielzeug

 

 

Eine kleine Auswahl von nachgebauten Spielzeugen. Da vier Kinder unterschiedlichster Altersstufen begeisterte Mitglieder unserer Gruppe sind und Spiel und Alltag von Kindern auch immer ein "viel-nachgefragtes" Thema bei unseren Vorführungen sind, haben wir uns dieses Themas besonders angenommen, auch in der praktischen Anwendung.

Ein sehr empfehlenswerter Aufsatz zu Kindheit und Kinderspiel im Mittelalter: Doris Mührenberg: Kindheit. Kap. 4.4. In: Mit Gugel, Pritzschholz und Trippe - Alltag im mittelalterlichen Lübeck. :Hrsg. Doris Mührenberg und Alfred Falk.Archäologische Gesellschaft der Hansestadt Lübeck. Jahresschrift. Lübck, 2001, 94-108. Außerdem, im gleichen Band: Doris Mührenberg: Spiel, Spaß und Freizeit. Kap. 4.7, 135-146


Für eine kleine Ausstellung über historisches Spielzeug haben wir 2001 zu diesem Thema zwei Poster erstellt. Die entsprechenden Dateien finden sich hier:

Poster Spielzeug 1

Poster Spielzeug 2

 

 

Spielzeugtiere aus märkischer grauer Irdenware.
Links: ein ausgestalteter Panzerreiter , oben Mitte: kleine unbestimmte Tierfigur; unten Mitte: Pferdchen mit Stehmähne, liegend, rechts: Pferdchen mit Stehmähne, stehend.
Der Einsatz im mittelalterlichen Lager hat gezeigt, dass die Beine am 'gefährdetsten' sind -
deshalb müssen sie nach mittelalterlichem Vorbild immer wieder mit Birkenteerkleber nachgeklebt werden.
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Nachbildung eines kleinen Spielzeugpferdes aus Buntmetall aus der mittelalterlichen Stadt und Festung Brandenburg (Brennabor).
Dem Material nach sicher aus einem reicheren Haushalt.


Eine Kleinkinderrassel aus teil-glasiertem Faststeinzeug. Vermutlich eher einem reicheren Haushalt zuzuordnen.


Links: ein kleines Holzmesser mit verzierter Lederscheide; rechts: ein Ball, aus zwei Leinwandstücken vernäht und mit Heu gefüllt.
Kleine Holzmesser und -Schwerter sind aus dem archäologischen Fundgut bekannt, ebenso Fragmente von Bällen - diese aber überwiegend aus Leder gefertigt. Möglich weitere Varianten wären auch gefilzte Bälle etc.

 

Nachbildung eines Fundes einer mittelalterlichen Rassel aus Keramik in Widderform.
Wie man sieht, leiden die Hornspitzen in der Ausführung aus grauer Irdenware besonders schnell im praktischen Einsatz...

 

Foto: Andreas Meinicke

oben: Nachbildung eines Spielzeugpanzerreiters aus grauer Irdenware -
unten: Rassel bzw. Beißring für Kleinkinder, gefertigt aus einer getrockneten Luftröhre einer Gans, mit Steinchen gefüllt


Sogenannte Astragale für das Fünf-Knöchelchen-Spiel (auch: Pentelitha, Five-bones etc.).
Es handelt sich hierbei um Tarsal-/Sprunggelenksknochen von Schaf oder Ziege, die schon seit der Antike zum Spielen genutzt werden. Nachweise finden sich bis in die Neuzeit, so zum Beispiel in dem Gemälde zu Kinderspielen von Breughel etc.
Wir nutzen Astragalen vom Schaf.

Rekonstruktionen von mittelalterlichen Würfeln aus Knochen (Bein). Typisch für diese Würfel ist ihre sehr geringe Größe.
Wie hier gezeigt sind sie meist mit Punkt-Augen versehen. Die Anordnung der Augen folgt i.d.R. zwei unterschiedlichen Anordnungsmustern - bei unseren Exemplaren ergeben die beiden gegenüberliegenden Augen wie heute jeweils die Punktzahl "sieben".
Würfeln um Einsatz - Geld oder Besitztümer wie Kleidungsstücke und Accessoires etc. - war ein Zeitvertreib der Erwachsenen, der von der Kirche und ihren Vertretern heftigst gerügt wurde.

 

 

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