Sonderseite zur Unterstützung des

Fördererkreis des Museumsdorf Düppel e.V.

Deutsches Weideschwein

 

Der Erhalt der Arbeitsgruppe ‚Tierhaltung und Tierzüchtung‘ im Museumsdorf Düppel ist wegen Wegfalls von Fördermitteln akut gefährdet. Im Museumsdorf werden alte Haustierrassen gehalten - allen voran Skudden (für die Wollproduktion) und Deutsche Weideschweine, an deren Zuchtprogrammen bzw. Rückzüchtung das Museumsdorf aktiv beteiligt ist. Daneben werden weitere typische landwirtschaftlich bedeutsame Tiere wie Zugochsen gehalten, und mittelalterliche Bienenhaltung (Zeidelei) demonstriert.

Bienenhaltung

Marca brandenburgensis AD 1260 möchte mit dieser Sonderseite die Initiative des Fördererkreis des Museumsdorf Düppel e.V. zur Erhaltung des Tierbestands im Museumsdorf aktiv unterstützen und bittet daher um Beachtung und Unterstützung dieser Aktion.

Das Museumsdorf ist eine in dieser Art einmalige Anlage, in der sowohl moderne museumspädagogische Konzepte umgesetzt als auch neue Forschungsansätze verfolgt werden. Und das alles hauptsächlich mit ehrenamtlichem Engagement.

Im herkömmlichen Sinne gelehrt, ist Geschichte - und allem voran die Geschichte des so genannten ‚finsteren’ Mittelalters – für die meisten Schüler langweilig und uninteressant. Selbst als Erwachsener erinnert man sich nur unwillig an einige Jahreszahlen und Herrschernamen, die mit der eigenen Region oder unserer heutigen Kultur anscheinend wenig zu tun haben.

Im Museumsdorf Düppel dagegen besteht die einmalige Gelegenheit, etwas über die hoch interessante und für die Region Berlin-Brandenburg sehr wichtige Epoche zu lernen, als unter der Herrschaft der askanischen Markgrafen ein Großteil der heutigen Dörfer und Städte– so auch Berlin - gegründet wurden.

Und dies ganz konkret am Beispiel eines sozusagen ‚wiederbelebten’ märkischen Dorfes, wo man dem hochmittelalterlichen Alltagsleben nicht nur zuzuschauen, sondern die Gegenstände der Alltagskultur in Aktion sehen und gegebenenfalls sogar selbst auszuprobieren kann. Die Tierhaltung – neben dem Anbau von Nutzpflanzen eine der wichtigsten wirtschaftlichen Grundlagen für das dörfliche Leben – ist dafür unabdingbar. Ganz abgesehen davon, daß in der dortigen Arbeitsgruppe Tierhaltung und Tierzüchtung wichtige Forschungserkenntnisse gewonnen werden, und ein mittelalterlicher Schweinetypus erfolgreich rückgezüchtet wurde.

Das Museumsdorf Düppel mit all seinen Anlagen ist für die Großstadt Berlin und Umgebung ein wichtiger und unterstützenswerter Kultur- und Forschungsstandort, dessen Wert durch den Wegfall der Tierhaltung erheblich leiden würde.

 

Zugochse

Die Aktion kann durch Leserbriefe an die Berliner Morgenpost (www.morgenpost.de) bzw. vor allem durch Spenden unter dem Stichwort ‚Tierhaltung‘ auf eines der Konten des Fördervereins des Museumsdorfes Düppel e.V. unterstützt werden (www.dueppel.de):

Berliner Commerzbank, Kto-Nr. 682 941 000, BLZ 100 400 00

Postbank Berlin, Kto.-Nr. 5844 –109, BLZ 100 100 10

 

Als weitere Hintergrundinformation findet sich im Folgenden das entsprechende Flugblatt des Fördervereins sowie ein kurzer Auszug aus einem Artikel der Berliner Morgenpost, den wir bereits mit einem am 01.10.04 abgedruckten Leserbrief ergänzt haben.

 

Auszug aus einem Artikel der Berliner Morgenpost vom 30.September 2004:

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Die Tiere gehören einfach dazu

Förderverein des Museumsdorfs Düppel wirbt um Spenden für Arbeit der Pfleger

Von Peter Oldenburger

Die Vorstellung, das Museumsdorf Düppel an der Clauertstraße 11 ohne Tiere erleben zu müssen, ist für viele Berliner eine unmögliche Vorstellung. Die Wiesen völlig verwaist, ohne die friedlich grasenden Schafe und Ziegen, umhertollende Ferkel oder dem Zugochsen Konrad vor dem Pflug - undenkbar.

Seitdem bekannt wurde, dass die Tierhaltung des Museumsdorfes schon bald Geschichte sein könnte, weil die Lohnkostenförderung der Tierpfleger ausläuft, erreichen die Berliner Morgenpost täglich empörte Leserzuschriften und E-Mails. Unverständnis und Enttäuschung geht aus den Reaktionen hervor, der Verlust von Attraktivität an diesem Ort, der mittelalterliches Leben präsentiert, wird befürchtet.

Unterdessen setzen die Aktiven im Fördererkreis des Museumsdorfes alle Hebel in Bewegung, um die zusätzlich benötigten 25 000 Euro pro Jahr zu beschaffen. "Das ist ein harter Brocken, immerhin bringen unsere 1400 Mitglieder bereits seit 2001 diese Summe aus Beiträgen auf", sagt Vereinsvorstand Klaus Goldmann. Ein neuer Spendenaufruf und verstärkte Mitgliederwerbung (Jahresbeitrag 15, ermäßigt 8 Euro) sollen das Finanzloch stopfen helfen. "Wir versuchen zudem, einflussreiche Leute über die Notlage zu informieren und für uns zu gewinnen", sagt der 68-Jährige.

Hoffnung bezieht der frühere stellvertretende Leiter des Museums für Vor- und Frühgeschichte aus einer Aussage im neu ergänzten Masterplan für die Stiftung Stadtmuseum Berlin, dem Träger des Museumsdorfes. Dort heißt es, das Museumsdorf sei wegen seiner Bedeutung für Kenntnisse der Landwirtschafts- und Entwicklungsgeschichte Berlins "ein integraler Bestandteil" der Stiftung. Somit bestehe ein kulturpolitischer Auftrag, Düppel zu unterstützen. Eine Zusage gibt die Senats-Kulturverwaltung dafür nicht. "Wir probieren aber, entweder durch Umschichten im Etat der Stiftung Stadtmuseum Berlin oder durch Einwerben von Drittmitteln an einer Lösung des Problems mitzuwirken", so Sprecher Torsten Wöhlert.

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Ruth Hirschberg, Oktober 2004

Marca brandenburgensis AD 1260 – Märkisches Leben zur Zeit der Askanier

 

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